** Ihre neueste Single ist da, der Franzel ist es auch. Und er rezensiert kritisch: Weder Pop noch Schlager, weder Fisch noch Fleisch, weder tanzbar noch melancholisch - weder das Eine, noch das Andere: Ihr neuester Titel überzeugt mich ebenso wenig, wie es Frühere getan hätten. Das Lied bietet null Eigenständigkeit und wirkt so, als habe man überall irgendwas aufgeschnappt, das halbwegs aktuell klingt. Belangloser geht es kaum.<br><br>Nein, das ist wirklich schwach; auch der platte Text hat nichts zu bieten. Insgesamt nichts, das als Bereicherung des Genres anzusehen ist oder in irgendeiner Weise einladend auf den Zuhörer wirken würde - auch der 66-jährige Rezensent hält sich zurück. Es ginge schlimmer, aber eben auf der anderen Seite weitaus besser.<br><br>Was mir beinahe traditionell schon missfällt, ist die atemlose und damit sehr unangenehme Gesangsart der Vanessa Mai - tut mir leid, damit kann ich nichts anfangen. Bleibt die Frage, wer so etwas gut finden soll: Die jungen Hipster wenden sich eher peinlich berührt vor so viel Schlager-Flair für die Rentner ab, Karl-Heinz und Verena nebst dem Mondeo-Fahrer halten das Ganze für ungeeignet zum Abhotten in "Friedhelm's Musik-Kneipe" - und das klassische Schlagerpublikum hält den Song für affektiert und kindisch.<br><br>Ich bin gespannt und bilanziere schon, bevor es soweit ist: Top 50 ja, aber nur dank viel Ariola-Support und dem ZDF-Fernsehgarten, dann verschwindet das Ganze nach kurzer Verweildauer dort in der Versenkung und Vanessa Mai driftet ab in eine "kreative Pause", ehe sie eines Tages mit englischen Nonsens-Texten oder bedeutungsschwangerem Melancho-Möchtegern-Deutschpop wieder von sich reden machen möchte. Bis dahin dreh' ich eine große Runde und trinke erst mal eine Latte Macchiato in diesem Café am Marktplatz, wo die ganzen Frauen vorbeilaufen und ihre Boys im Arm halten oder den Kinderwagen schieben, was darauf hindeutet, dass die Boys arbeitslos zuhause sitzen oder in der Firma buckeln. <br><br>Ja, und jetzt hol' ich den Schlüssel für meinen Mercedes C250 Turbodiesel (Baujahr 1996), das weinrot-karierte Sakko und gehe in dieses Café. Und unterwegs höre ich irgendwas, aber sicher nicht Vanessa Mai, die mich schon als Wolkenfrei-Frontfrau seltsam nervte und während eines SWR-4-Interviews, das ich - am Steuer des erwähnten C250 Turbodiesel im Jahr 2016 - gehört habe, durch ihre arrogante Art der Gesprächsführung sehr negativ auffiel. Zuletzt editiert: 23.01.2020 18:42 |