*** Kommerzieller, eingängiger und lockerer Schlager im 70er-Phillysound-Stil, der wenig Gefühle in sich trägt, aber durchaus vertretbar ist; ideale Kost eben für das Regionalradio. Stört Onkel Erwin sicher nicht, wenn er zu solcher Musik aus seinem SWR-4-Autoradio am Montagnachmittag in seinem alten Opel Vectra von Unterbalbach nach Königshofen fährt und den Herrgott einen guten Mann sein lässt. <br><br>Trotzdem ist die Masche ausgelutscht - das hat man so oder so ähnlich schon zu oft gehört von Ramon Roselly und das in nur rund drei Jahren. Und dieser kitschig-konservative Clubhotel-Alleinunterhalter-Sound ist die einzige Stilrichtung, die zu ihm wirklich passt. Ramon Roselly ist kein jugendlicher Dancefloor-Hüpfer, kein zweiter Olaf Henning auf dem Ballermann, kein talentierter Crooner auf den Spuren Frank Masmeijers, kein Balladen-Belami wie Eloy de Jong, kein volkstümlicher Ersatz-Silbereisen-Drehwurm für die tobenden Festzelte, kein potenzieller Kandidat für eine KLUBBB3-Reunion und auch noch lange kein rüstiger Schlagerrentner wie Olaf der Flipper, der sich selbst zusehends auf die Schippe nimmt. <br><br>Die Älteren erinnern sich: Auch die Blase des Dieter Thomas Kuhn platzte nach kurzem Hype sehr schnell. Und Ramon Roselly ist faktisch der DTK des neuen Jahrtausends im positiven wie negativen Sinne. |