***** Ja, so klingt Trauer heutzutage - von einem DJ:<br><br>"Seit damals jeden Tag vermisst, eh,<br>Du warst mein Licht, du warst mein Herz<br>Ich schwör', ist kein Gedicht, ich mein' es ernst, eh,<br>Fühl' mich allein, denn eine Hälfte ist ab,<br>Ich hoffe nur, es wächst wieder nach."<br><br>Denn auch vor noch so coolen Dance-Hallen macht der Tod nicht Halt. Und so trägt er Annas Bild seit zwei Jahren mit sich herum. Wo ist sie? Ja, eine starke Frage, über die es sich lohnen würde genauer nachzudenken. Wo ist sie? Im Himmel? Das scheint er zu glauben, wenn er sie in den Wolken sieht. Und er scheint beinahe zu beten, denn er vertraut ihr alle seine Sorgen an. Es hört sich fast wie ein Vorwurf an, wenn er ihr "Versprechen" wiederholt: Es kommt chud." Leider scheint dies nicht wahr geworden zu sein, und dafür zahlt er jetzt Tribut. Den der Trauer. Bei aller coolen Attitüde blickt doch unter dem Text ein echtes Trauererlebnis hervor, verlangt seinen Tribut.<br>Einen Song daraus zu machen, Betroffenheit mitzuteilen, rüberzubringen - all das gelingt. Und gerade dann, wenn die coole Attitüde mit dem schnodderigen Text: "Ich schwör, ist kein Gedicht. Ich mein es ernst, eh!" dann ganz offensichtlich nicht mehr trägt und ein verletztlicher Mensch darunter zu Tage tritt.<br>Der Groove des Titels ist ziemlich klasse, und lässt erst beim zweiten Blick das Hypnotische spüren, das damit transportiert wird. Verstehe, warum ein solcher Song ein Hit werden kann. |