***** Das Album beginnt mit einer kompletten Raserei nach Leben. So viel echte Lust auf Leben (Lust for Life) habe ich selten auf einer Platte wahrgenommen. Die ersten drei Titel vergehen wie im Rausch, bis dann das berühmte THE PASSENGER den Taumel ein wenig bremst. Iggy beruhigt sich und fährt eher gemütlich durch die Stadt. Die Stadt ist natürlich West-Berlin zur zweiten Hälfte der 1970er Jahre. Mit dabei: David Bowie. Der eine (Iggy) schreibt die Texte, der andere (David) schreibt die Musik. Was daraus entsteht ist ein Stück musikalische Zeitgeschichte und ein Stück wahrer Musikgeschichte. So klang Berlin damals! So fühlten sich die ganzen Aussteiger, Fixer und Junkies, Dealer und Bundeswehrdrückeberger.<br>Ja, das Album ist für gewohnte Chartskonsumenten nicht ganz leicht durchzuhören. Oft schrill im Ton, schrill im Ausdruck und beim besten Willen nicht immer melodisch, bleibt es dennoch ein ungewöhnliches und irgendwie liebenswertes Album, wenn man sich mal darauf einlässt und akzeptiert, dass Musik nicht immer "schön" sein muss, oder zum Mitsingen veranlässt. |