****** Das Ende 1973 erschienene fünfte Black Sabbath Album fristet selbst bei vielen B.S. Fans ein Schattendasein. Dabei gehört es meines Erachtens zu ihren besten Werken überhaupt, weil gerade hier Tony Iommis Gitarrenspiel und Ozzy Osbournes wie aufgedreht wirkender Gesang transparent und variantenreich wie nie zuvor wirken. Gleich der Opener Sabbath Bloody Sabbath ist ein echter Knaller, kompromißloser Heavyrock, mit einigen kleinen harmonischen Spritzern gewürzt. Tonys messerscharfen Gitarrenriffs und der wie aufgedreht singende/schreiende Ozzys rücken diesen Hammersong in die Nähe eines Rockklassikers. Das leider etwas fade fade-out verhindern, daß Sabbath Bloody Sabbath auf eine Stufe mit Paranoid, War Pigs oder Iron Man gestellt werden kann. Das düstere A National Acrobat beinhaltet dank Ozzys Gesang sogar einen Schuß Melnacholie. Auch hier zeichnet sich einmal mehr Tony Iommi mit seinem Gitarrenspiel aus. Das mit Pianoeinlagen angereicherte, verträumte Fluff erinnert in seiner Grundstimmung an Laguna Sunrise aus dem 72er Album Vol. 4, ohne allerdings eine Kopie zu sein. Sabbra Cadabra glänzt einmal mehr durch Tonys messerscharfen Gitarrenriffs und Ozzys Organ. Mittendrin gibt es Keyboard- und Pianoeinlagen, über denen Ozzys mächtiges Organ nahezu bedrohlich wirkt. Er schreit, als sei der Leibhaftige persönlich hinter ihm her. Wer einmal Heavyrock mit dem gewissen Etwas hören möchte, der sollte sich unbedingt einmal Sabbra Cadabra reinziehen. Ein Wahnsinnsstück!!! Den Titel Killing Yourself To Live sollte man auf keinen Fall in die Tat umsetzen sondern sich diesen treibenden, vertrackten Rocker anhören. Wer Heavyrock mag, der wird einmal mehr seine helle Freude an Tonys messerscharfen und mörderischen Gitarrenriffs- und solos haben. Das schleppende Who Are You mit seinen Synthesizerneinlagen klingt für Black Sabbath Verhältnisse fast experimentell. Looking For Today ist ein solider, treibender Rocker, wie man ihn seit Jahren von der Gruppe kennt. Bill Ward drischt auf sein Schlagzeug ein, als wolle er es bestrafen. Apropos Bill Ward. Bisher habe ich immer Tony Iommy und Ozzy Osbournes Leistungen hervorgehoben. Mit Nachdruck muß ich auf Geezer Buttlers und Bill Wards hinweisen, denn ohne ihre treibende und sehr virtuose Rhythmusarbeit wäre der mörderische Black Sabbath Sound gar nicht möglich. Fast verträumt beginnt Spiral Architect, dann dominiert aber wieder ein satter, treibender Rocksound. Der bombastische Mittelteil erinnert etwas an Questions von The Moody Blues. Alles in allen ist Sabbath Bloody Sabbath ein sehr gutes und ein für dieses Genres sehr abwechslungsreiches Album. Weiß der Henker, warum es eigentlich nie die Anerkennung erhalten hat, die ihm eigentlich gebührt. |